Kriminalstatistik in der Pandemie: Einbruchzahlen erreichen historischen Tiefstand, private Einbruchschutzmaßnahmen wirken
- Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt stark sinkende Einbruchzahl für 2021
- Initiative „Nicht bei mir!“: Präventive Maßnahmen und professionell montierter Einbruchschutz zeigen Wirkung
- Niedrige Fallzahlen auch aufgrund von Home-Office und Teillockdown
Das Bundesinnenministerium und das Bundeskriminalamt haben am heutigen Dienstag, 5. April, die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2021 veröffentlicht. Die PKS zeigt, dass Einbrüche in Wohnungen und Häuser im letzten Jahr erneut stark zurückgegangen sind: 2021 wurden in Deutschland 54.236 Wohnungseinbrüche erfasst. Das sind fast 28 Prozent weniger Wohnungseinbrüche als im Vorjahr (2020: 75.023, angezeigte Einbruchsversuche eingeschlossen). Und das, obwohl die Einbruchszahl von 2020 schon einen historischen Tiefpunkt markierte.
Neben den stark gesunkenen Einbruchzahl geht ein weiterer Rekordwert aus der PKS hervor: in 48,7 Prozent der Fälle scheiterten Einbrecher beim Versuch in das Zielobjekt einzudringen (2020: 46,7 Prozent). Der hohe Anteil an gescheiterten Einbruchsversuchen sendet ein eindeutiges Signal: professionelle Einbruchschutzmaßnahmen wirken.
Bei Diebstählen aus Keller-, Dachbodenräumen und Waschküchen hat sich der Anstieg im letzten Jahr nicht zu einem Trend entwickelt. Nachdem die Zahlen 2020 gestiegen sind, sank die Zahl nun wieder um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 89.860 Delikte. „Die Corona-Pandemie führte auch im zurückliegenden Jahr dazu, dass die Menschen mehr Zeit zuhause verbrachten. Das sehen wir eindeutig bei der Zahl der Wohnungseinbrüche. Bei Bau und Renovierung von Wohnungen oder Häusern wird zudem der Einbruchschutz häufig mitgedacht. Ich würde mir wünschen, dass auch Keller-, Dachböden und Waschküchen häufiger mit professionellem Einbruchschutz ausgestattet werden,“ sagt Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“.
Die Zahlen der PKS sprechen aber auch für die präventiven Maßnahmen am eigenen Zuhause und für die Aufklärungsarbeit rund um das Thema Einbruchschutz. Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes: „Home-Office und Teillockdown gaben Einbrechern im vergangenen Jahr weniger Tatgelegenheiten. Der erfreuliche Trend der sinkenden Einbruchzahlen ist aber auch ein Ergebnis der gemeinsamen Aufklärungsarbeit von Polizei und Sicherheitswirtschaft.“
Damit die Einbruchzahlen auch nach Lockerung der Corona-Restriktionen weiterhin nachhaltig sinken, wird empfohlen, auf Grundlage maßgeschneiderter Sicherheitskonzepte in mechanische und elektronische Sicherheitstechnik zu investieren. „Insbesondere die Aufklärungsquote von nur 19,5 Prozent zeigt, dass private Investitionen in Sicherheitstechnik weiterhin wichtig sind“, unterstreicht Helmut Rieche von der Initiative „Nicht bei mir!“, die seit 18 Jahren kostenlos Informationen zu Einbruchschutz bereitstellt und professionelle Beratung vermittelt.
Ob in der Bauplanung oder für die Nachrüstung – effektiver Einbruchschutz benötigt Fachwissen und Erfahrung. Der Einbau von Sicherheitstechnik muss immer durch Fachleute erfolgen. Die Initiative für aktiven Einbruchschutz informiert dazu auf der Internetseite www.nicht-bei-mir.de. Dort finden Interessierte auf einer interaktiven Karte qualifizierte Sicherheitsunternehmen und Spezialisten in ihrer Nähe, die sie rund um den Einbruchschutz beraten. Die KfW-Bank fördert den Einbau von Einbruchschutzmaßnahmen in Höhe von bis zu 1.600 Euro.
Weiterführende Weblinks:
Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“: https://www.nicht-bei-mir.de/
Experten-Suche: https://www.nicht-bei-mir.de/experte-finden
Informationen zur KfW-Förderung: https://www.nicht-bei-mir.de/tipps/finanzierung
„Nicht bei mir!“ auf Facebook: https://www.facebook.com/nichtbeimir/